Spiekermann - Machbarkeitsstudie 2.0 Schleuse Brienen

Machbarkeitsstudie 2.0 Schleuse Brienen

Bereits 2018 durfte Spiekermann für die Stadt Kleve zur Schleuse Brienen eine Machbarkeitsstudie erstellen. Im Dezember 2020 hat die spiekermann ingenieure gmbh die Beauftragung für die Erstellung einer „Machbarkeitsstudie 2.0 Schleuse Brienen“ erhalten.

Die Nutzungsdauer der alten Schleuse ist seit mehr als zehn Jahren überschritten

Zwischen 1907 und 1910 wurde die Schleuse Brienen erbaut. Sie verbindet die Stadt Kleve über den Schifffahrtsweg Rhein-Kleve mit dem Rhein. Der obere Teil, der Spoykanal, beginnt am Hafen Kleve und ist noch etwa zwei Kilometer eine Bundeswasserstraße. Er mündet in der Schleuse in den Griethauser Altrhein.

Die Schleuse weist eine Nutzlänge von ca. 70 Metern und eine Breite von ca. neun Metern auf und diente ursprünglich der Passage eines 600-t-Schiffs. Später gab es diverse Umbauten, so dass durch höhere Mauern und neue Schleusentore auch 1000-t-Schiffe den Kanal bis zum höchsten Schifffahrtswasserstand des Rheins nutzen konnten.

Die Baugrundverhältnisse sind nicht einfach. Beispielsweise wurden Holzpfähle für Ober- und Unterhaupt verwendet. Weiterhin gab es auch bei Instandsetzungsmaßnahmen vor allem Ende der 1970er Jahre Umstände, die die schwierige Situation des Baugrunds unterhalb der Schleusensohle weiter verschärften.

Wegen der unzureichenden Standsicherheit ist die Schleuse als nicht betriebssicher eingestuft und wurde 2015 außer Betrieb genommen. Die angesetzte Nutzungsdauer von 100 Jahren ist seit mehr als zehn Jahren überschritten.

Ist der Bau einer Sportbootschleuse nachhaltig und wirtschaftlich?

Die geplante Maßnahme zur Deicherhöhung im Bereich der Schleuse greift räumlich deutlich in den Bereich der Schleuse ein. Aus diesem Grund war ursprünglich ein (Teil)Rückbau der Schleuse ohne Weiternutzungsperspektive vorgesehen. Diese Auffassung hat sich zwischenzeitlich geändert, sodass die Aufgabenstellung der ersten von Spiekermann durchgeführten Studie 2018 die Prüfung der Machbarkeit zum Bau bzw. Umbau zu einer Sportbootschleuse war. Diese Studie schloss die Untersuchung von Standortvarianten mit ein.

Grundsätzlich sind die planerischen Randbedingungen anspruchsvoll. Die betrachteten Varianten befinden sich in Landschaftsschutzgebieten und der Boden weist Wechsellagerung von Schluff- und Torfschichten auf. Ungleichmäßige Bauwerkssetzung und der Denkmalschutz beeinflussten die Abwägung der wirtschaftlichen Gesichtspunkte.

Seit 2004 hatte sich die Nutzung von der Binnen- u. Fahrgastschifffahrt zur Sport- und Freizeitschifffahrt verschoben. Die steigende Nutzerzahl bei Sport- und Ruderbooten zeigte klar die Bedeutung der Region für den Wassertourismus. Dennoch war die Schleuse mit weniger als 1.000 Schleusungen im Jahr sehr niedrig ausgelastet.

Ergebnis der ersten Machbarkeitsstudie: Vorzugsvariante Sportbootschleuse in die vorverlegte Deichtrasse

Insgesamt sechs Varianten einer Lösung für die Sportbootschleuse wurden genauer untersucht. Neubau, Grundinstandsetzung oder Sanierung an der gleichen Stelle, der Umbau zur Sportbootschleuse an diesem oder an einem anderen Standort waren darunter. Basierend auf verschiedenen Kriterien (Herausforderungen bei der Genehmigungsplanung, Baurealisierung und Betriebsnutzung, Gebrauchs- und Dauerhaftigkeit, sowie Investitions- und Baukosten) konnte eine Vorzugsvariante identifiziert werden.

Aufbauend auf dieser im Jahr 2018 von spiekermann erstellten Ergebnisse soll nun mit der Machbarkeitsstudie 2.0 die identifizierte Vorzugsvariante weiter ausgearbeitet werden. Wir freuen uns sehr, dass wir nun weiter an diesem spannenden Projekt mitarbeiten dürfen!