Baustart Klärschlamm-Verbrennungsanlage Buchenhofen

Endlich geht es los

Ab Ende 2028 soll eine neue, hochmoderne Klärschlamm-Verbrennungsanlage für Entsorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und die Einhaltung höchster Umweltstandards sorgen. Seit 2020 ist spiekermann Teil der Arbeitsgemeinschaft für die Generalplanung des Großprojekts.

Wir freuen uns sehr, dass nach vielen Jahren Planung – Generalplanung, Objektplanung Ingenieurbauwerke und Fachplanung Tragwerksplanung – der Bau losgeht.


Braun christoph

„Wir danken dem Team der Klärschlammverwertung Buchenhofen und unserem Projektpartner für eine vertrauensvolle und produktive Zusammenarbeit. Wir freuen uns sehr auf die kommenden Monate, in denen unsere Planung jetzt Realität wird.“

Christoph Braun, Geschäftsbereichsleiter Konstruktiver Ingenieurbau und Baumanagement spiekermann


Ein ganz besonderes Projekt

Es ist eines der herausragenden Projekte in der Karriere von Christoph Braun: Weil er es über alle Leistungsphasen betreuen durfte und auch, weil es einige Besonderheiten im Projekt gibt.

Ein paar Beispiele: Wichtige Basis der Einhausung der Verbrennungsanlage ist die Gebäudeplanung und Bautechnik. Fast alle gängigen Baukonstruktionen sind in der Tragwerksplanung mit zu berücksichtigen: Von Stahlkonstruktionen mit Brückenkränen, hohen Bunkeranlagen in Massivbauweise bis hin zu den Gründungssohlen mit Pfahlgründung und Baugrubenverbau.

Technische Details

Für die ca. 10 m tiefe Baugrube ist eine überschnittene Bohrpfahlwand geplant, die mit einer Unterwasserbetonsohle kombiniert eine wasserdichte Baugrube darstellt. Um die Auftriebssicherheit sicherzustellen, wird die Unterwasserbetonsohle mittels GEWI-Pfähle rückverankert. Als Aussteifungselemente für den Verbau kommen Stahlrohrsteifen, welche mittels Gurtung an die Bohrpfähle angeschlossen werden, zur Anwendung.

Rund um das geplante Bauwerk werden neue Verkehrsflächen angeordnet und schließen an bestehende Straßen an. Insgesamt sind rund 7.630 m² Verkehrsflächen geplant (Rangier-, Parkplatz-, Straßenflächen, Umfahrungen, Feuerwehrbewegungsflächen).

Aktueller Baustand

Nun, aktuell gibt es zumindest schon mal das – noch freie – Baufeld zu sehen:

Baustart buchenhofen1

Wir starten mit Los 1 – (Spezial-)Tiefbau, Verkehrslagen und erdverlegte Rohrleitungen auf dem freien Baufeld

Baustart buchenhofen2

Im Baufeld starten die Erdbauarbeiten für die Ascheumlagerung

Baustart buchenhofen3

Für die Größeneinschätzung: Finden Sie die vier spiekermann Kollegen unten am Rande des Baufelds?

Und so wird es mal aussehen

Gemeinsam mit unserem langjährigen und geschätzten Projektpartner Born&Ermel wurde dieses Modell erstellt:

Baustart buchenhofen modell

Die Inbetriebnahme ist für 2028 geplant. Und weil es so ein besonderes Projekt ist, hier ein paar Details:

Baugrund

Im Bereich der Baugrube und unterhalb des Bauwerkes mit geländenahem Gründungsniveau stehen zum Teil bis zu 3 m Auffüllung aus Klärschlamm und Verbrennungsaschen an. Als Gründungshorizont für das Bauwerk dient der Wupperschotter. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass in den ersten ca. 4 bis 6 m nicht tragfähige Böden anstehen.


Bauwerke

Der Gebäudekomplex besteht aus der Annahme mit Anschluss an den Annahme- und Stapelbunker, aus dem Bereich für die Trocknung, dem Betriebsgebäude mit Elektroräumen und der Ofenhalle.

Die Grundfläche bildet die Annahme mit ca. 26,00 m x 21,00 m, dem Annahme- und Stapelbunker mit Trocknung und Nebenräumen sowie Nebentreppenhäuser ca. 32,80 m x 47,00 m, der Brüdenkondensation mit ca. 12,70 m x 20,50 m, dem Betriebsgebäude mit ca. 26,70 m x 21,50 m und der Ofenhalle mit ca. 26,00 m x 76,00 m. Die Gesamtgrundfläche aller Gebäudeteile liegt bei ca. 4.900 m².

Die Höhe des Stapelbunkers ist spektakuläre 35 m hoch!


Bauwerksabdichtung

Die Abdichtung der erdberührten Bauteile erfolgt gemäß der Richtlinie für WU-Bauteile und folgt somit dem Konzept durchgehende Risse zu begrenzen.

Um die Wasserundurchlässigkeit und somit Dichtigkeit der erdberührenden Bauteile des Gebäudes zu erreichen, werden die Bauteile in wasserundurchlässiger Bauweise (WU-Bauweise) erstellt.

Für die erdberührten Bereiche gelten die WU-Richtlinien vom Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) Ausgabe 2006 gemäß WU-Richtlinie:

Entwurfsgrundsatz b, Beanspruchungsklasse 1 Nutzungsklasse B


Digitalisierung / BIM

Das Tool Revit ist seit Leistungsphase 1 im Einsatz: Im Rahmen aller Leistungsphasen wurden z.B. die Kreuzungsbereiche der verschiedenen Leitungen anhand eines 3D-Modells auf mögliche Schnittpunkte geprüft. Sofistik wurde für in der Tragwerksplanung für die 3D-Modellierung eingesetzt.


Erdverlegte Leitungen

Für Wasserversorgung, Schmutzwasser, Grundstücksentwässerung, Stromeinspeisung, Fernwärme, Brüdenkondensat (alle Gase, die beim ein- oder mehrstufigen Destillieren von Flüssigkeitsgemischen, Verdampfen, Entgasen oder Trocknen entstehen) sowie Kabelleerrohre wurden Leitungen in die Erde verlegt.


Ingenieurbau

Wichtige Basis der Einhausung der Verbrennungsanlage ist die Gebäudeplanung und Bautechnik. Fast alle gängigen Baukonstruktionen sind in der Tragwerksplanung mit zu berücksichtigen: Von Stahlkonstruktionen mit Brückenkränen, hohen Bunkeranlagen in Massivbauweise bis hin zu den Gründungssohlen mit Pfahlgründung und Baugrubenverbau.

Für die erste Ebene und damit im geländenahen Gründungsbereich stehen Klärschlämme und Verbrennungsaschen an, entsprechend ist hier eine Pfahlgründung vorgesehen. Die hohen Gebäudelasten erfordern hochtragfähige Pfähle, in diesem Fall Frankipfähle. Die Frankipfähle zeichnen sich durch eine hohe Tragfähigkeit im Bereich des Pfahlfußes aus. Der Pfahlfuß wird beim Abteufen mittels Innenrammung aufgeweitet. Im Weiteren wird die Bewehrung eingestellt und die Druckzwiebel am Pfahlfuß sowie der Pfahlschaft im Kontraktorverfahren betoniert.


Verbau

Für die ca. 10 m tiefe Baugrube ist eine überschnittene Bohrpfahlwand geplant, die mit einer Unterwasserbetonsohle kombiniert eine wasserdichte Baugrube darstellt. Um die Auftriebssicherheit sicherzustellen, wird die Unterwasserbetonsohle mittels GEWI-Pfähle rückverankert. Als Aussteifungselemente für den Verbau kommen Stahlrohrsteifen, welche mittels Gurtung an die Bohrpfähle angeschlossen werden, zur Anwendung. Für die Baugrube ist kein Arbeitsraum vorgesehen. Eine Rückverankerung der Baugrube kann aufgrund der sehr engen Pfahlgründung nicht ausgeführt werden.


Verkehrs- und Außenlagenplanung

Neue Verkehrsflächen werden rund um das geplante Bauwerk angeordnet. Die Verkehrsanlagen schließen im Nordosten und im Südosten an die bestehenden Straßen an.

Insgesamt sind rund 7.630 qm Verkehrsflächen geplant, diese teilen sich auf in:
• Rangierflächen
• Parkplatzflächen
• Straßenflächen, Umfahrungen einschließlich Feuerwehrbewegungsflächen.

Um die Anlage wird eine Umfahrung mit einer Fahrbahnbreite von mindestens 5,00 m angelegt. Der Gebäudekomplex wird im Einbahnstraßenverkehr gegen den Uhrzeigersinn umfahren. Die Verkehrsflächen schließen im Nordosten und Südosten an die bestehenden Verkehrsflächen an, diese werden teilweise erneuert.