27 Aug 2020 Erneuerung und Erweiterung der Kläranlage Nette
Die Abteilung Wasserwirtschaft hat in Bietergemeinschaft den Zuschlag für ein neues spannendes Projekt erhalten: Die gesamte Kläranlage Nette soll erneuert und erweitert werden.
Die Kläranlage an heute Anforderungen anpassen
Die Kläranlage Nette behandelt für 85.700 Einwohner ca. 4,4 Mio. m³ Abwasser pro Jahr. Die Anlage besteht aus einer mechanischen und einer biologischen Reinigung mit vorgeschalteter Denitrifikation, zwei Tropfkörperanlagen und einer Sandfilteranlage. Der anfallende Schlamm wird auf der Kläranlage gespeichert und zur Kläranlage Mönchengladbach-Neuwerk abtransportiert. Dort findet erst die anaerobe Stabilisierung statt.
Das Alter der Bauwerke bzw. veränderten Anforderungen an die Ablaufqualität – Stichwort Spurenstoffelimination und Hygienisierung – machen eine komplette Erneuerung und Erweiterung der Kläranlage notwendig. Auf Basis einer Bedarfsanalyse wurde entschieden, einen Membran-bioreaktor mit nachgeschaltetem GAK-Filter und UV-Behandlung (optional) umzusetzen.
Die ARGE Spiekermann/Weber/DAHLEM KA Nette führt die Objektplanung der Gebäude und Innenräume, der Ingenieurbauwerke sowie Verkehrsanlagen, die Tragwerksplanung, die Verfahrens- und Prozesstechnik einschließlich der Maschinentechnik, die Fachplanung EMSR- und Elektrotechnik und sonstiger TGA-Leistungen aus.
Eine umfangreiche und spannende Planungsaufgabe
Alle Arbeiten sollen im laufenden Betrieb und möglichst parallel umgesetzt werden – das stellt das Planungsteam vor besondere Herausforderungen! Die Bauphasenplanung muss detailliert mit dem Betrieb abgestimmt werden. Es gibt wenige Ausweichflächen unter anderem wegen schützenswertem Baumbestand um die Kläranlage, so dass auch die Baustellenlogistik sehr gut durchdacht werden muss.
Von Geruchsschutz bis Trafostation
Das Team muss einige Besonderheiten in der Planung und Umsetzung berücksichtigen. Die Kläranlage soll geruchs- und schallschutztechnisch optimiert werden. Daher sollen große Teile der Bauwerke eingehaust oder abgedeckt werden. Da die Anlage in ein sensibles Gewässer ein-leitet, sind vor allem die weitergehende P- und N-Elimination zu verbessern. Aufgrund des erhöhten Bedarfs an Energie durch die neue Verfahrenstechnik ist mindestens eine neue Trafostation zu errichten.
Eine komplexe und spannende Planungsaufgabe, die jetzt mit der Planung der Verfahrenstechnik startet. Herzlichen Glückwunsch an das Team und viel Erfolg!